Beitrag zuletzt aktualisiert am 1. November 2024

Hast Du schon einmal etwas zugesagt und dich später gefragt, warum Du eigentlich zugestimmt hast? Vielleicht wurdest Du unbewusst durch die Manipulationstechnik “Commitment und Konsistenz” beeinflusst. In diesem Blogartikel erkläre ich Dir, was hinter dieser Technik steckt und wie Du Dich davor schützen kannst.

Was ist “Commitment und Konsistenz”?

Die Commitment-und-Konsistenz-Technik basiert auf dem Prinzip, dass Menschen dazu neigen, einmal getroffene Entscheidungen oder eingegangene Verpflichtungen (Commitments) konsequent (konsistent) zu verfolgen. Das bedeutet, wenn Du Dich einmal auf etwas festgelegt hast, fühlst Du einen inneren Druck, dabei zu bleiben – selbst wenn sich die Umstände ändern oder neue Informationen verfügbar sind.

Manipulatoren nutzen diese Tendenz aus, indem sie zunächst nach einer kleinen Zusage fragen, die leicht zu erfüllen ist. Sobald das erste Commitment gemacht wurde, folgen größere Anfragen, die im Einklang mit der ersten Zusage stehen. Da Du konsistent erscheinen möchtest, stimmst Du auch diesen eher zu.

Beispiele für “Commitment und Konsistenz”

  • Ein Verkäufer bittet Dich zunächst um eine kleine Gefälligkeit oder Meinung und führt dann zu einem Kaufangebot über.
  • In sozialen Medien wirst Du gebeten, eine Petition zu unterschreiben und später aufgefordert, für die Sache zu spenden.
  • Bei Verhandlungen wird ein kleiner Vorteil gewährt in der Hoffnung, dass Du später größere Konzessionen machst.

Tipps zum Schutz vor dieser Manipulationstechnik

1. Bewusstsein schaffen: Sei Dir bewusst, dass diese Technik existiert. Wenn Du das Prinzip kennst, kannst Du besser erkennen, wann jemand versucht es anzuwenden.

2. Pausen einlegen: Gib nicht sofort eine Antwort. Nimm Dir Zeit zum Nachdenken und prüfe die Situation kritisch.

3. Entscheidungen hinterfragen: Frage Dich selbst: Warum habe ich zugestimmt? Sind die Gründe immer noch gültig? Würde ich heute dieselbe Entscheidung treffen?

4. Flexibilität bewahren: Es ist in Ordnung, Deine Meinung zu ändern. Nur weil Du Dich einmal festgelegt hast, heißt das nicht, dass Du für immer daran gebunden bist.

5. Sozialen Druck erkennen: Oft wird sozialer Druck ausgeübt (“Alle anderen machen es auch!”). Erkenne dies als Manipulationsversuch und lass Dich nicht davon beeinflussen.

6. Nein sagen üben: Es ist wichtig, Nein sagen zu können – auch wenn es unangenehm ist oder im Widerspruch zu früheren Zusagen steht.

7. Externe Meinungen einholen: Sprich mit Freunden oder Kollegen über Deine Zusage. Eine Außenperspektive kann helfen, den Blick zu schärfen.

“Commitment und Konsistenz” ist eine mächtige Technik – sowohl in positiver als auch negativer Hinsicht. Sie kann helfen, gute Gewohnheiten aufzubauen oder Ziele konsequent zu verfolgen. Aber sie kann auch von anderen ausgenutzt werden, um uns in eine Richtung zu lenken, die wir eigentlich nicht einschlagen wollen.

Indem Du diese Tipps beherzigst und achtsam mit Deinen Zusagen umgehst, kannst Du Dich effektiv vor ungewollter Manipulation schützen.