Du willst etwas verändern. Du willst dich endlich zeigen, dich abgrenzen, deinen Weg gehen. Vielleicht hast du sogar schon angefangen. Und dann passiert es: Du schiebst es auf. Du machst dich klein. Du gibst auf, bevor du wirklich begonnen hast.

Und irgendwann fragst du dich: Warum tue ich das? Warum sabotiere ich mich selbst, obwohl ich doch eigentlich weiß, was gut für mich wäre?

In diesem Blogbeitrag zeige ich dir, was hinter Selbstsabotage wirklich steckt, warum sie kein Zeichen von Schwäche ist – und wie du lernst, dich selbst liebevoll zu halten, wenn dein innerer Widerstand wieder auftaucht.


Was ist Selbstsabotage überhaupt?

Selbstsabotage bedeutet: Du handelst gegen deine eigenen Absichten. Du verhinderst unbewusst, was du dir bewusst wünschst.

Typische Formen von Selbstsabotage:

  • Du fängst Projekte an, ziehst sie aber nie durch.
  • Du träumst groß und redest dir dann alles klein.
  • Du sagst Ja zu Dingen, die dir nicht guttun.
  • Du gehst Beziehungen ein, die dich immer wieder verletzen.
  • Du wartest auf den perfekten Moment der nie kommt.

Auf den ersten Blick wirkt das irrational. Doch Selbstsabotage folgt einer inneren Logik.


Warum Selbstsabotage kein Zufall ist

Hinter jeder Form von Selbstsabotage steckt ein innerer Schutzmechanismus. Ein Teil von dir glaubt: Wenn ich diesen Schritt gehe, könnte ich verletzt, abgelehnt oder überfordert werden. Also hält er dich zurück. Nicht, weil er dir schaden will sondern weil er dich schützen will.

Selbstsabotage ist oft nichts anderes als Angst in Verkleidung.

Diese Angst hat oft Wurzeln in deiner Vergangenheit: alte Erfahrungen, die dir gezeigt haben, dass Sichtbarkeit gefährlich sein kann. Dass Erfolg Einsamkeit bringen könnte. Oder dass du Liebe nur bekommst, wenn du dich anpasst.

Dein System hat gelernt, dich zu schützen und genau das tut es. Leider oft auf eine Weise, die dich heute blockiert.


Drei innere Dynamiken, die häufig hinter Selbstsabotage stehen

1. Angst vor Ablehnung

Du willst dazugehören. Wenn ein Teil von dir glaubt, dass du durch Veränderung „anders“ wirst – und dadurch Liebe verlieren könntest sabotierst du dich selbst, um die Verbindung zu wahren.

2. Angst vor der eigenen Größe

Erfolg macht sichtbar. Sichtbar sein bedeutet, angreifbar zu sein. Also bleibst du lieber klein – aus Schutz.

3. Angst vor Verantwortung

Wenn du wirklich losgehst, gibt es keine Ausreden mehr. Kein „hätte, könnte, müsste“. Das ist beängstigend – weil es dich mit deiner vollen Kraft konfrontiert.


Was du tun kannst, wenn du dich selbst sabotierst

1. Erkenne den Moment ohne dich zu verurteilen

Statt dich fertigzumachen, sag dir: Ah, da ist er wieder – mein alter Schutzmechanismus. Beobachte dich liebevoll, ohne dich zu schämen.

2. Frag dich: Was will ich gerade vermeiden?

Selbstsabotage ist oft ein Versuch, einem inneren Schmerz auszuweichen. Frage dich ehrlich: Wovor habe ich gerade Angst? Was könnte passieren, wenn ich wirklich losgehe?

3. Umarme den Anteil, der dich zurückhält

Stell dir vor, der sabotierende Anteil ist ein jüngerer Teil von dir ein inneres Kind, das Schutz braucht. Was würde es brauchen, um sich sicher zu fühlen? Sprich innerlich mit ihm. Halte ihn – nicht fern, sondern nah.

4. Beginne klein – aber konsequent

Warte nicht auf den perfekten Plan. Fang an mit einem winzigen Schritt. Schreib die erste Zeile. Sag den einen Satz. Triff die kleine Entscheidung. Jeder Schritt zählt.

5. Feiere jeden Fortschritt egal wie klein er ist

Selbstsabotage ist ein alter Reflex. Ihn zu überwinden braucht Zeit, Geduld und Mitgefühl. Jeder kleine Akt der Selbstwirksamkeit stärkt dein Vertrauen in dich selbst.


Wie du dich wieder in den Arm nimmst

Das Gegenteil von Selbstsabotage ist nicht Disziplin sondern Selbstannahme.
Wenn du dich selbst verstehst, musst du dich nicht länger bekämpfen. Wenn du dich selbst hältst, musst du dich nicht länger zurückhalten.

Du musst nicht perfekt sein, um loszugehen. Du darfst wackeln und dich trotzdem zeigen.

Dein Weg darf holprig sein. Aber er darf deiner sein. Und du darfst dir selbst jeden Tag sagen:
„Ich sehe dich. Ich verstehe dich. Und ich gehe trotzdem weiter mit dir.“


Selbstsabotage ist kein Ende sondern ein Anfang

Wenn du beginnst, deine Selbstsabotage nicht mehr als Feind, sondern als Hinweis zu sehen, veränderst du alles. Du kämpfst nicht mehr gegen dich du beginnst, dich selbst zu begleiten. Und aus dieser Begleitung wächst das, was du dir eigentlich wünschst: Klarheit. Kraft. Verbindung. Mut.


Coaching-Impuls für dich:
Denk an eine Situation, in der du dich selbst sabotiert hast. Nimm dir einen Moment Zeit. Und frag dich:

  • Welcher Teil von mir hatte gerade Angst?
  • Was hätte ich in dem Moment gebraucht?
  • Was kann ich heute anders machen liebevoll und bewusst?

Schreib deine Antworten auf. Und dann: Umarme dich innerlich. Du bist nicht zu spät. Du bist auf dem Weg.