Du bist kein unbeschriebenes Blatt.
Schon lange bevor Du bewusst über Dich selbst nachdenken konntest, haben andere begonnen, Dich zu prägen. Vor allem Deine Eltern.
Als Coach erlebe ich immer wieder, wie stark die elterliche Prägung auf unsere Identität wirkt – selbst Jahrzehnte später. Viele meiner Klientinnen bringen Themen mit, die im Hier und Jetzt auftauchen, aber in der Tiefe mit alten Mustern zusammenhängen. Mustern, die meist in der Kindheit entstanden sind.
Was wir übernehmen, bevor wir verstehen
Deine Eltern waren die ersten Menschen, mit denen Du in Beziehung standest. Sie haben Dir gezeigt, wie Beziehung geht. Wie man mit Nähe, Konflikten, Emotionen oder Erwartungen umgeht. Und ob Du gesehen wurdest – so wie Du bist, oder so, wie man Dich haben wollte.
Vielleicht hast Du früh gelernt, dass Liebe an Bedingungen geknüpft ist. Dass Leistung zählt. Oder dass Gefühle stören. Solche Erfahrungen prägen, oft unbewusst. Sie fließen in Deine Selbstwahrnehmung, Deine Entscheidungen und Dein Verhalten ein.
Du entwickelst eine Vorstellung davon, wer Du „bist“. Doch oft ist dieses Selbstbild ein Puzzle aus den Erwartungen und Reaktionen anderer – vor allem der Eltern.
Identität ist nicht statisch
Es kann gut tun, sich zu fragen:
Was davon bin wirklich ich – und was wurde mir „beigebracht“?
Wenn Du zum Beispiel immer die Starke bist, könnte dahinter ein frühes Gefühl stehen, dass für Deine Schwäche kein Platz war. Wenn Du es allen recht machen willst, war es vielleicht als Kind überlebenswichtig, die Stimmung Deiner Eltern nicht zu kippen.
Solche Strategien waren einmal sinnvoll – doch heute stehen sie Dir vielleicht im Weg.
Der Blick zurück hilft beim Schritt nach vorn
Sich mit der eigenen Herkunft auseinanderzusetzen, ist kein Schuldzuweisen. Es geht nicht darum, Deine Eltern schlechtzureden. Es geht darum, Zusammenhänge zu erkennen. Denn erst wenn Du verstehst, woher ein Muster kommt, kannst Du entscheiden, ob Du es behalten willst.
Du bist kein Opfer Deiner Vergangenheit – aber Du bist auch nicht unabhängig von ihr.
Bewusstheit schafft Wahlfreiheit.
Wer Du wirst, liegt in Deiner Hand
Identität ist nichts Festes. Du kannst sie gestalten. Nicht, indem Du Deine Vergangenheit auslöschst, sondern indem Du sie integrierst. Du musst nicht alles neu erfinden. Aber Du darfst auswählen. Prüfen. Loslassen. Neu denken.
Du darfst die Person sein, die aus all dem geworden ist – und trotzdem Deinen eigenen Weg gehen.
Wenn Du Lust hast, tiefer in das Thema einzusteigen und Deine eigenen Prägungen zu reflektieren, begleite ich Dich gern. Es beginnt immer mit einer ehrlichen Frage:
Bin ich das – oder wurde ich so gemacht?
Und genau da beginnt Entwicklung.